1. September 2018

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Eurol plädiert für maßgeschneiderte Motoröle

Vor rund zehn Jahren hatten Werkstattmechaniker nur die Wahl zwischen zwei Ölsorten. Heute ist diese Zahl mindestens fünfmal so hoch. „Autohersteller entwickeln eigene Motorkonzepte – das bedeutet so viele verschiedene Öle wie es Konstruktionen gibt“, erklärt Sebastiaan Nieland, Produktspezialist bei Eurol. In diesem Artikel geht er auf weitere Trends ein, die die Wahl des richtigen Motoröls bestimmen – nämlich ein markenspezifisches Motoröl.

Maßgeschneiderte Öle

„Es ist offensichtlich, dass die gewählten Motorkonzepte erfordern, dass das Öl noch dünnflüssiger sein muss als früher. Niedrigere Motordrehzahlen in Kombination mit hohen Leistungsanforderungen stellen moderne Motoröle vor große Herausforderungen. Vom 15W-40-Mineralöl entwickeln wir uns hin zu synthetischen 0W-20-Ölen. Da diese niedrige Viskosität die Schmierfähigkeit des Öls beeinträchtigt, kommen immer mehr chemische Zusatzstoffe zum Einsatz, um das auszugleichen. Maßgeschneiderte Motoröle sind der aktuelle Trend – und leider nicht universell einsetzbar. Die Automobilhersteller sind sich dessen inzwischen bewusst. Dennoch ist es weiterhin wichtig, bei Ölwechseln genau auf die Herstellervorgaben zu achten. Fehler können teuer werden, wenn der Motor durch die Verwendung des falschen Öls Schaden nimmt.“

Rußpartikelfilter

Auch andere technische Entwicklungen spielen bei der Ölentwicklung eine Rolle – etwa Start-Stopp-Systeme. Diese haben einen erheblichen Einfluss auf den Motorverschleiß. Die Wirksamkeit und vor allem die Lebensdauer von Rußfiltern in Diesel- und Benzinmotoren wird maßgeblich durch die Ölauswahl bestimmt. Diese Filter dürfen sich nicht durch ungeeignete Öle zusetzen. Besonders wichtig ist dies bei Benzinpartikelfiltern.

LSPI

Ein weiteres technisches Problem in modernen Motoren ist LSPI – Low-Speed Pre-Ignition (Frühzündung bei niedriger Drehzahl). Dabei kommt es zur fast unvorhersehbaren Vorverbrennung des Luft-Kraftstoff-Gemischs während des Verdichtungstakts. Die Ursache sind glühende Kohlenstoffrückstände im Brennraum. Obwohl die genauen Gründe unter Technikexperten noch diskutiert werden, gelten hohe Drücke im Brennraum in Kombination mit einem ungeeigneten Motoröl als Hauptursache. Die daraus resultierenden Schäden sind gravierend – etwa verbrannte Kolben oder verbogene Pleuelstangen. Um LSPI möglichst zu vermeiden, ist die richtige Mischung aus Kalzium und Molybdän im Motoröl entscheidend.

Turbo-Verrußung

Ein weiteres Phänomen, das vom Motoröl beeinflusst wird, ist die sogenannte Turboverkokung – also Ablagerungen an beweglichen Teilen des Turboladers. Dies führt zu erhöhtem Verschleiß oder sogar zum Totalausfall des Turbos. Kurz gesagt: Jeder Werkstattverantwortliche und -mitarbeiter muss sich der Komplexität des Themas Motoröl im Zusammenhang mit modernen Motorentechnologien bewusst sein.

Quelle: AfterSales Magazine Januar/Februar 2018 (übersetzt)

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