19. März 2020

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Dünn, dünner, am dünnsten: Der Trend zu niedrigviskosen Motorölen

Um den CO₂-Ausstoß zu senken, gelten weltweit immer strengere Anforderungen für Pkw. Neben Innovationen in der Motorentechnologie und dem Materialeinsatz lässt sich auch durch den Einsatz geeigneter Schmierstoffe der Kraftstoffverbrauch reduzieren. Dies zeigt sich deutlich im Trend zur Entwicklung immer dünnflüssigerer Motoröle. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf diesen Trend und beleuchten aktuelle Entwicklungen im Bereich der Viskosität.

Viskosität erklärt

Die Verwendung eines Motoröls mit der vorgeschriebenen Viskosität ist entscheidend, um die beweglichen Teile im Motor zuverlässig zu schmieren. Das Motoröl muss einen Schmierfilm bilden, der den direkten Kontakt zwischen den bewegten Teilen verhindert – so wird Verschleiß vermieden.

Eine Möglichkeit, das Risiko von Verschleiß zu verringern, ist die Verwendung eines hochviskosen Motoröls. Je höher die Viskosität, desto dicker der Schmierfilm – und desto geringer die Gefahr von Metall-auf-Metall-Kontakt. Ist der Schmierfilm jedoch zu dick, entsteht Flüssigkeitsreibung, was zu Energieverlusten führt. Diese Reibung erhöht den Kraftstoffverbrauch und somit auch die CO₂-Emissionen. Daher ist die richtige Balance entscheidend: Die Entwicklung niedrigviskoser Motoröle, die guten Schutz mit kraftstoffsparenden Eigenschaften vereinen.

Dünn, dünner, am dünnsten

Dieses Video vergleicht drei Grundöle mit unterschiedlichen Viskositäten. Von links nach rechts nimmt die Viskosität zu, und das Öl wird dicker.

Die Viskositätswerte der Öle bei 100 °C betragen (von links nach rechts): 5,9 – 10,6 – 34,4.

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Kraftstoffsparende Motoröle

Um Kraftstoffverluste durch übermäßige Flüssigkeitsreibung zu vermeiden, setzen Automobilhersteller (OEMs) auf immer dünnere Motoröle. Während vor einem Jahrzehnt ein 5W-30-Öl als revolutionär galt, wird heute häufig ein 0W-20 empfohlen. Die erste Zahl – in diesem Fall 0 – steht für die Viskosität bei niedrigen Temperaturen. Je niedriger diese Zahl, desto besser der Kaltstart. Das „W“ steht für Winter. Die zweite Zahl – hier 20 – beschreibt die Viskosität bei Betriebstemperatur (100 °C): Je niedriger diese Zahl, desto dünnflüssiger das Öl (siehe Video oben).

Der Trend zu niedrigeren Viskositäten erfordert neue Motorölformulierungen, um die aktuellen OEM-Spezifikationen zu erfüllen. Je niedriger die Viskosität, desto wichtiger wird der chemische Schutz des Motors. Trotz der niedrigeren Viskositäten ist der Einsatz chemischer Komponenten limitiert, um empfindliche Abgasnachbehandlungssysteme zu schützen. Umso bedeutender ist es, die chemische Zusammensetzung des Motoröls optimal abzustimmen und die Herstellervorgaben zu befolgen.

Deshalb ist es wichtig, das passende Motoröl zu wählen, das den OEM-Empfehlungen entspricht – also den vorgeschriebenen Spezifikationen und der Viskosität. Sie möchten wissen, welches Schmiermittel für Ihr Fahrzeug geeignet ist? Dann nutzen Sie unseren Ölberater.

Die Zukunft der Viskositäten

Einige Fahrzeughersteller schreiben bereits heute den Einsatz von 0W-20-Motorölen vor. Manche gehen sogar noch weiter und empfehlen 0W-16 – Grund genug für Eurol, das Eurol Evolence 0W-16. auf den Markt zu bringen. Entwicklungen in Richtung 0W-12 und 0W-8 laufen bereits. Diese noch niedrigeren Viskositäten versprechen eine noch höhere Kraftstoffeffizienz.

In unserem Forschungs- und Entwicklungszentrum arbeiten unsere Ingenieure kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Produkte und Technologien. Wir beobachten Markttrends aufmerksam, um sicherzustellen, dass unsere Schmierstoffe die besten Eigenschaften für eine optimale Leistung bieten.

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